❮ ❮

Gemeinsam gegen Selbstausbeutung

1999 – 2001
Flugblatt
Transparent
Demonstration
Seminar

• Ausstellung eines Transparents bei sox36, Berlin
• Seminare für Freischaffende im Rahmen von “Arbeit über Arbeit”, Nürnberg, in Form einer Wanderung durch den Burggraben
• und in der Galerie im Parkhaus, Berlin
• Demonstration vor der Neuen Nationalgalerie, Berlin

Auszüge aus dem Flugblatt:

Ich möchte unter dem Titel “Gemeinsam gegen Selbstausbeutung” mit KünstlerkollegInnen vor national bekannten Kunstinstitutionen gegen Selbstausbeutung demonstrieren.

Warum gegen Selbstausbeutung?

Selbstausbeutung ist das Symptom unter dem in einer neoliberalen Marktwirtschaft alle selbstständig tätigen Menschen leiden. Ziel dieses Wirtschaftssystems ist, dass möglichst viele Menschen eigenständig arbeiten. Diese Menschen sind absolut engagiert, denn sie arbeiten für ihre eigene Sache.
Wirtschaftlicher Misserfolg kann und muss, weil er häufig existenzbedrohend ist, durch zusätzlichen Arbeitseinsatz ausgeglichen werden.
Kein Arbeitsschutzgesetz greift gegen die Selbstausbeutung, da diese Form der Ausbeutung auf freien Willen hin geschieht. Der Mensch ist in erster Linie frei.

Warum demonstrieren KünstlerInnen gemeinsam gegen Selbstausbeutung?

Kunst wird zweifach als Wettbewerb verstanden. Im “sportlichen” Wettstreit an Akademien und über Kunstpreise und Stipendien werden die “Besten” ermittelt. Gleichzeitig versteht sich auch der (Kunst)Markt als Wettbewerb und Konkurrenz im ökonomischen Sinne.
Gemeinsamkeit beendet den Wettbewerb, Gemeinsamkeit zeigt dass es gemeinsame (gesellschaftliche) Belange gibt und wendet sich somit auch gegen die Privatisierungstendenzen der neuen Ökonomie.

Warum demonstrieren KünstlerInnen gemeinsam vor national bekannten Kunstinstitutionen gegen Selbstausbeutung?

Es sind die Spielorte der Kunst. Sie stehen in einem Verhältnis zu den KünstlerInnen, wie z.B. die Kirche zu den Christen.