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… höher, weiter, ein Erweiterungsbau

2010 – 2011
partizipatives Kunst-am-Bau-Projekt
mit einem Video als kommunikativem tool
für die Erwin-von-Witzleben-Grundschule in Berlin-Charlottenburg

Zaunlabyrinth
Zaunlabyrinth
Zaunlabyrinth
Zaunlabyrinth mit Blick auf Bühne
Bühne
Bühne
Bühne
Zaundurchbrüche
Blick durchs Zaunlabyrinth zur Strasse
Zaundurchbrüche und Erweiterung
Erweiterung Zaunlabyrinth und Bühne
Bewerbungsvideo
Bewerbungsvideo
Bewerbungsvideo
Filmarbeiten für Partizipation
Filmarbeiten für Partizipation
Vorstellung von Modellen
Vorstellung von Modellen
Diskussionsrunden
Filmstill: "... höher, weiter, ein Erweiterungsbau"
Filmstill: "... höher, weiter, ein Erweiterungsbau"
Filmstill: "... höher, weiter, ein Erweiterungsbau"
Ausstellung von Modellen

Kunst-am-Bau ist Auftragskunst. Doch wer ist Auftraggeber, wer formuliert den Auftrag und wer ist am Ende Nutzer und Besitzer des entstandenen Kunstwerks?

Stephan Kurr gewann 2010 den vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ausgeschriebenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Erwin-von-Witzleben-Grundschule ohne Entwurf, jedoch mit einem Strategievorschlag:

An der Erwin-von-Witzleben-Grundschule sollte über den Zeitraum eines ganzen Schuljahrs unter der Beteiligung aller circa 450 Schüler, aber auch Lehrern und Eltern ein Kunst-am-Bau-Projekt durchgeführt. Das Projekt sollte in den Unterricht integriert und ergebnisoffen sein.

Nach einer Recherchephase, in der Qualitäten und Bedürfnisse der Schule ausgelotet worden waren, formten sich kleine Teams, die ihre Fiktionen in Modellen aus unterschiedlichsten Werkstoffen formulierten und im gesamten Schulgebäude verteilt ausstellten. Gleichzeitig drehten sie einen Film, der ihren Fragen, Wünschen und Ideen ihre eigene Sprache verlieh. Für die Kamera und vor der Kamera klären sie für sich selbst und erklären ihren Mitschülern, was sie denken und wollen. Jede Klasse fertigte einen ca. 3 bis 5-minütigen Clip ihrer Arbeit. Weitere filmische Zwischenberichte entstanden für Elternabend oder Schulfest. Der Film protokollierte einerseits das, was erarbeitet worden war und bot zugleich eine Verhandlungsbasis für die vielfältigen Entscheidungsprozesse. So war der Film während seines Entstehungsprozesses Werkzeug und gleichzeitig Leitfaden von Klasse zu Klasse, von Lehrerkonferenz zu Elternabend und am Ende auch Souvenir aller seiner Mitarbeiter.

(DVD 23min, Schnitt + zweite Kamera: Theo Thiesmeier; Interview: Dr. Silke Feldhoff)

Die zentralen Themen der Schülerinnen und Schüler der Erwin-von-Witzleben-Grundschule – eine Plattform zur Selbstdarstellung und eine Rückzugsmöglichkeit aus dem offenen, von überall einsehbaren Schulhof – mündeten in den Bau einer erhöhten Fläche und in den Umbau der Begrenzung des Schulgeländes. Im Pausenhof entstanden Holzpodeste, die Bühne sein können, Laufsteg oder Kampfarena. Der alte Zaun der das Schulgelände einfasst wurde aufgebrochen, einzelne Elemente wurden zum Bürgersteig hin versetzt. Gabionen und Heckenelementen bilden vielfältige Nischen. Ein roter, labyrinthisch mäandernder Zaun begrenzt nun das Schulgelände und beschreibt eine neue Korrespondenz zwischen innen und außen, zwischen Schulhof und Stadtraum.